Archiv für den Monat: Juli 2017

Zwei Ampera-e auf der Tour de Ruhr 2017

Die Teilnehmer der 26. Tour de Ruhr.                                                                                          Panoramafoto: Martin Behrs

Auf der 26. Tour de Ruhr beherrschten Serienautos das Bild. Während in den früheren Jahren Bastel- und Pionierfahrzeuge in der Szene dominierten, zeigt sich jetzt ganz deutlich, dass die Elektromobilität in der Alltagsrealität angekommen ist.

Der Ampera-e ist im Basislager der Tour de Ruhr, der Ökologiestation Bergkamen, angekommen und wird allseits bewundert und von vielen Teilnehmern Probe gefahren.

Das erste allgemeine Laden war in Lünen angesagt. Die Firma EBG Compleo hat auch für Rüschkamp Ladestationen geliefert.

Das Autohaus Rüschkamp war von Anfang an bei  den Ruhr-Touren der Dortmunder ISOR (Initiative Solarmobil-Ruhrgebiet) dabei. Vor sechs Jahren stellte Rüschkamp mit dem Peugeot iOn zum ersten Mal das Auto eines Großserienherstellers zur Verfügung.

Haus Opherdicke in Holzwickede war eins der Ziele der Rundfahrt.

2017 wurde nun mit dem Opel Ampera-e ein Serienfahrzeug gezeigt, das auch hinsichtlich der Reichweite (bis zu 520 km) als Erstfahrzeug ernst zu nehmen ist.

In Iserlohn-Drüpplingsen  bei „Nachhaltig mobil“  von KuN Drüpplingsen war sogar noch ein zweiter Ampera-e angereist.

Alles sauber unter Strom – Solarmodule auf dem Dach – Elektroauto in der Garage

Niklas, Doris und Werner van den Berg mit dem Elektroauto an ihrem Haus in Lüdinghausen

Familie van den Berg hat Spaß mit ihrem Peugeot iOn

Lüdinghausen. Photovoltaikanlage auf dem Dach, Solarmodule fürs heiße Wasser. Zudem seit Jahren ein Erdgasauto. Wer sich so intensiv mit erneuerbarer Energie und alternativem Treibstoff beschäftigt, der landet am Ende fast automatisch beim Elektroauto. Bei der Familie Van den Berg in Lüdinghausen ist es so gekommen. Sie gehört zu den Vorreitern eines umweltfreundlichen Umgangs mit Energie auf allen Ebenen. Und wenn in der eigenen Stadt mit dem Autohändler Joan Hendrik Rüschkamp auch noch ein Pionier der E-Mobilität sitzt,  dann ist der Schritt zum eigenen Elektrofahrzeug nicht mehr groß.

Hier wird der Wagen mit Strom aus der normalen Haushaltssteckdose versorgt.

Werner van den Berg mit dem Ladegerät für den Peugeot iOn.

Anfang des Jahres war es bei den van den Bergs soweit. Sie suchten einen abgasfreien Zweitwagen, der Wege in die Nachbarstädte und zurück zuverlässig ermöglicht, aber auch erschwinglich ist. Mit dem Peugeot iOn wurden sie im Autohaus Rüschkamp fündig. Rund 15000 Euro bezahlten sie nach Abzug der Förderprämie für das Auto.  Dafür bekamen sie einen spritzigen Kleinwagen mit überraschend viel Platz, der an der Ampel auch schon mal einen verblüfften Motorradfahrer hinter sich lässt. Mit einem Schmunzeln erzählt Vater Werner van den Berg von solchen Erlebnissen. Seiner Ehefrau Doris haben es vor allem die praktischen Vorzüge des Wagens angetan: „Ich komme mit dem Auto locker und leise durch das Wohngebiet. Und für Innenstädte ist es ideal. Alle Einkäufe passen gut hinein.“

So sieht die Dose fürs schnelle Laden am iOn aus. Damit wäre der leere Akku in 20 Minuten wieder voll.

Das E-Auto der van den Bergs in der Profilansicht.

So sieht der Wagen von vorne aus. Das „E“ am Ende des Kennzeichens zeigt: Das ist ein Elektroauto.

Doris und Werner van den Berg benutzen den elektrischen Peugeot allerdings nur abends und am Wochenende. In der Regel ist ihr 20-jähriger Sohn Niklas damit unterwegs. Er fährt damit täglich zum Overberg Kolleg in Münster. Die Strecke zur Schule und zurück schafft das Auto problemlos bei jeder Witterung. Rund 110 Kilometer beträgt die Reichweite des iOn von Frühjahr bis Herbst. „Im Winter wird es durch die Heizung natürlich weniger.“ Das hat Niklas im Januar und Februar bereits festgestellt. „Aber entscheidend ist die Fahrweise“, betont er. Damit könne man den Verbrauch massiv beeinflussen.

Niklas van den Berg am Steuer des Elektroautos, mit dem er fast täglich nach Münster zur Schule fährt.

Großen Spaß haben alle drei Familienmitglieder am elektrischen Fahren. Weil es so häufig im Einsatz ist, hat ihr Auto in seinen ersten sechs Monaten schon 9000 Kilometer auf dem Zähler. „Zu 99 Prozent wird es zu Hause in der Garage an der normalen Schukosteckdose geladen“, erklärt Werner van den Berg. Das hat die Stromrechnung natürlich in die Höhe getrieben. Allerdings wären die Benzinkosten für ein gleich großes Auto dreimal so hoch. Außerdem produziert die Solaranlage auf dem Dach immer noch ein Vielfaches des eigenen Verbrauchs – inclusive Elektroauto.  Werner van den Berg weiß über all das genau Bescheid. Er ist Energieberater bei den Stadtwerken Lünen, die mittlerweile sechs E-Autos im Fuhrpark haben.

Verbesserungswürdig ist für Doris van den Berg die Infrastruktur. Sie arbeitet beim  Landschaftsverband, fährt mit dem Elektroauto regelmäßig auch zum Einkaufen  nach Münster und findet die öffentlichen Ladesäulen dort häufig blockiert. Außerdem stört sie das Durcheinander beim Bezahlen. „Hier müssten die Betreiber unbedingt für eine Vereinheitlichung sorgen“, sagt sie. Ihr iOn ist mit einer Schnelllade-Funktion ausgestattet. Damit wäre seine Batterie in 20 Minuten prall gefüllt. Entsprechende Ladestationen sind noch rar, werden allerdings bis Jahresende auf fast allen Autobahnraststätten installiert. Dort gibt es auch keine Probleme mit dem Bezahlen. Denn sie sind kostenlos.

Matthias Münch (Text und Fotos)

  • In Lüdinghausen hat sich beim Thema Elektromobilität einiges getan: Die Post hat ihren Fuhrpark elektrisch umgerüstet. Die Stadtwerke fahren E-Transporter. Das Autohaus Rüschkamp informiert regelmäßig über die Entwicklung auf diesem Gebiet und verkauft Elektrofahrzeuge an etliche Kunden auch in der Umgebung.
  • Nach Auskunft des Kreises Coesfeld waren am 13. Juli 2017 in Lüdinghausen acht Elektrofahrzeuge zugelassen. Hinzu kommen die sieben E-Autos der Post, die alle an der Konzernzentrale in Bonn gemeldet sind. Im Ganzen Kreis Coesfeld gab es zu Beginn des Jahres 2017 nur 45 Elektroautos. Seitdem hat sich die Zahl auf 105 mehr als verdoppelt. Ein paar weitere Zahlen in den beiden folgenden Tabellen:

 

          Elektroautos im Münsterland

Stichtag 1.7.2017 Elektroautos Hybrid-Autos Alle Autos
Kreis Coesfeld 45 544 132.694
Kreis Borken 93 365 212.696
Kreis Steinfurt 128 626 258.928
Kreis Warendorf 63 359 162.979
Stadt Münster 123 444 140.957
Land NRW 5.283 31.729 9.807.338

Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt

 

E-Autos im Kreis Coesfeld

Stichtag

13.7.2017

Elektroautos

(ohne Hybrid)

Ascheberg 4
Billerbeck 5
Coesfeld 12
Dülmen 18
Havixbeck 12
Lüdinghausen 8
Nordkirchen 9
Nottuln 9
Olfen 6
Rosendahl 8
Senden 14
Kreis gesamt 105

Quelle: Kreis Coesfeld

 

 

In Werne wurde der neue Ampera-e vorgestellt

Bei der Informationsveranstaltung Elektromobilität, Photovoltaik und Speicher beim Autohaus Rüschkamp in Werne wurde auch der neue Opel Ampera-e der Öffentlichkeit vorgestellt.

Dipl. Ing. Martin Behrs, Experte für Elektroautos von der ISOR (Initiative Solarmobil Ruhrgebiet), hat ihn sich angeschaut, Probe gefahren und für gut befunden. Hier seine Fotos: