CarWalk umrahmt von zwei exzellenten Vorträgen: Tschüss Netz. Tschüss Europa.

Joan Hendrik Rüschkamp begrüßt seine Gäste. Im Hintergrund der Verbrenner, der auf seine "Verbannung" wartet.

Joan Hendrik Rüschkamp begrüßt seine Gäste. Im Hintergrund der Verbrenner, der als Vertreter der fossilien Mobilität auf seine „Verbannung“ wartet.                                      Alle Fotos: Heidi Tripp, Copyright Autohaus Rüschkamp

Autohäuser verkaufen Autos, davon leben sie.

Warum dann Vorträge in einem Autohaus, dem Autohaus Rüschkamp?

Der Geschäftsführer Joan Hendrik Rüschkamp möchte eine andere Mobilität verkaufen. Umwelt- und klimafreundlich soll sie sein, nachhaltig, zukunftsfähig!

Entscheider sind letztlich die Kunden, und die müssen dann aufgeklärt und ganz bewusst eine andere Mobilität auch kaufen, sonst bewegt sich nichts. Umschalten im Kopf ist angesagt.

An diesem Ziel arbeitet das Autohaus Rüschkamp schon lange. Dass die Zeit dafür jetzt reif ist, zeigte das große Interesse an der Veranstaltung. Noch nie hatten sich so viele Interessenten angemeldet, fast doppelt so viele kamen dann wirklich. Und das Erstaunlichste: trotz Hitze und Schwüle blieben die meisten bis zum Schluss.

Mehr als 100 Vorbereitungsstunden, die vor allem Joan Hendrik Rüschkamp und sein persönlicher Assistent Lukas Klunke mit etlichen weiteren Mitarbeitern des Autohauses aufgewendet hatten, waren so offensichtlich eine lohnende Investition in die Zukunft.

Carsten Fischer stellt sein stroautarkes Haus vor

Carsten Fischer stellt sein stromautarkes Haus vor. Sonnenenergie, ein Biogas-BHKW und ein Batteriespeicher machen es möglich.

Nach der Begrüßung durch den Hausherrn und der Vorstellung des Programms und der Referenten durch den Moderator, Dipl. Ing. Amandus Petrausch, hielt Dr. Dr. Carsten Fischer den ersten Vortrag zum Thema „Tschüss Netz“, in dem er sein Einfamilienhaus vorstellte, das er trotz schlechter Isolierung – ein aufwendiger Umbau bot sich nicht an – nach und nach aus reiner Begeisterung mit einigem technischen und finanziellen Aufwand fast stromautark umgebaut hat. Dabei hat sich der Arzt ein technisches Wissen angeeignet, das selbst die anwesendenen Ingenieure beeindruckte.

Ein Star der - fossilen - Autoindustrie fährt jetzt so sparsam wie noch nie. Das Sparmobil wird angetrieben durch Körperkraft . Du musst es schieben. (frei nach Frantz Wittkamp)

Ein Star der – fossilen – Autoindustrie fährt jetzt so sparsam wie noch nie. Das Sparmobil wird angetrieben durch Körperkraft . Du musst es schieben. (frei nach Frantz Wittkamp)                       Erstmal muss der Verbrenner raus! …

der Carwalk wird eröffnet vom Peugeot iOn, dem ersten Großserien-Elektroauto.

Dann wird der CarWalk eröffnet vom Peugeot iOn, dem ersten Großserien-Elektroauto.

Höhepunkt vor der Pause war der CarWalk: nachdem ein stinkender und röhrender Verbrenner von Gästen aus der Kommunalpolitik symbolisch durch Schieben aus der Halle verbannt worden war, säuselte fast lautlos ein breites Spektrum von Elektroautos durch die Halle:

Der Peugeot PartnerElectric ist ein robuster Kastenwagen für Handwerker und Gewerbetreibende.

Der Peugeot PartnerElectric ist ein robuster Kastenwagen für Handwerker und Gewerbetreibende.

zunächst die bei Rüschkamp im Programm befindlichen Peugeot iOn, Peugeot Partner Electric, Opel Ampera und Chrevrolet Volt. Zur Erweiterung der Palette dann noch ein E-Krad von KTM, ein Mitsubishi Outlander PHEV (übrigens ein Carsharing-Fahrzeug von Ruhrauto-E) und ein Tesla Model S, der erwartungsgemäß bei den Probefahrten am meisten nachgefragt war. Auch zahlreiche Gäste waren mit ihren Elektroautos angereist, was das bunte Bild realer Elektromobilität bereicherte.

Natürlich fanden auch die kalten Getränke, Bio-Fingerfood, eine leckere Gemüsesuppe und vor allem das Bio-Eis regen Absatz in der Pause.

Dr. Gutsch ...

Andreas Gutsch: Quo vadis E-Mobilität in Deutschland?

Frisch gestärkt widmeten sich die Zuhörer anschließend dem als kontrovers angekündigten Vortrag des Batterieforschers Dr. Andreas Gutsch. Der ehemalige Geschäftsführer einer deutschen Batteriefabrik in Sachsen und jetziger Mitarbeiter beim KIT wies auf große qualitative Unterschiede bei den verbauten Autobatterien hin. Die Zyklenfestigkeit und damit die Lebensdauer der teuersten Komponente von Elektroautos unterscheidet sich so erheblich, dass letztlich die Wirtschaftlichkeit eines Elektroautos maßgeblich davon beeinflusst wird.

Sehr nachdenklich machte die Aussage, dass eine europäische Batterieproduktion nicht mehr darstellbar erscheint. Amerikanische und asiatische Batteriehersteller teilen sich den Kuchen nach Milliarden Vorinvestitionen, zu denen europäische Investoren nicht willens und in der Lage sind. Was das für den wichtigsten Industriezweig in Deutschland bedeutet, bleibt abzuwarten. Elon Musk von Tesla will Elektroautos und Speicherbatterien an den Mann und die Frau bringen und hat das kaufmännisch geschickt eingefädelt. Andere Autohersteller bauen Elektroautos nur, um den Flottenausstoß an CO2 an die Gesetzgebung anzupassen. Das wird den Durchbruch nicht bringen, der Zug scheint abgefahren.

Die angeregte Diskussion im Anschluss an beide Vorträge wurde souverän von Amandus Petrausch moderiert.

Die angeregte Diskussion im Anschluss an beide Vorträge wurde souverän von Amandus Petrausch moderiert. Die aufgelegte Folie im Hintergrund zeigt die Spannweite der Lebensdauer verschiedener Batterieausstattungen, die Dr. Gutsch ermittelt hat.

Hier finden Sie die Präsentationsfolien zu den Vorträgen von Dr.Dr. Fischer und von Dr. Gutsch:  C. Fischer_ Reg.Energie_Einfamilienhaus       A.Gutsch_Vortrag_final_versand

Hier geht es zum Artikel von Werner Strorksberger in den WN

Ein Lichtblick ist der „Bolt“ von Chevrolet. Dieser „Blitz“ wird 2017 auch als Opel auf den deutschen Markt kommen. Der Kunde bleibt letztlich der Entscheider.

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